End- und Dickdarm-Zentrum Essen

Dr. A.Ommer / Dr. C.Schmidt / Dr. T.Rolfs

Fachärzte für Chirurgie und Viszeralchirugie,
Koloproktologie (EBSQ), Proktologen

ebenfall verwendete Bezeichnungen:
„Hidradenitis suppurativa“, „Pyodermia fistulans“

Die Acne inversa betrifft in erster Linie junge Erwachsene. Typisch sind Entzündungen (Fisteln und Abszesse) in den Achseln, Leisten und um den After. Die Entzündung entsteht in den Schweißdrüsen der Haut. Eine Beziehung zur Akne in der Pubertät kann bestehen. Eine sehr negative Beeinflussung des Krankheitsverlaufes entsteht durch starkes Rauchen. Die Ausprägung der Erkrankung ist sehr unterschiedlich – von einzelnen kleinen Fisteln am After oder in den Leisten bis hin zu einer sehr ausgedehnten, beidseitigen Entzündungen an allen drei Lokalisationen – Achseln, Leisten und After.

Wichtig für den Betroffenen ist eine Abgrenzung zur Analfistel: Die Fisteln bei der Akne inversa verlaufen immer in der Haut und haben nie Verbindung zum  Enddarm. Die Fisteln bei Acne inversa entzünden sich häufiger („platzen“) und heilen auch wieder schneller aus, wobei in den meisten Fällen die Absonderung von Eiter mehr oder weniger andauert.

Abzugrenzen von der Acne inversa sind andere fistelnde Krankheitsbilder der Region um den After wie die Analfisteln und der Sinus pilonidalis.

Behandlung

Im Gegensatz zu den Analfisteln müssen die Fisteln bei der Acne inversa immer komplett (radikal) ausgeschnitten werden, da es sonst zu Rückfällen kommt. Andere Behandlungsmethoden mit dem Ziel einer definitiven Heilung existieren nicht. Eine Antibiotikatherapie kann lediglich unterstützend eingesetzt werden. Bei einzelnen Patienten mit sehr ausgedehnten Befunden können durch die notwendige ausgedehnte Operation leider sehr großen Wunden entstehen, die über Wochen bis Monate heilen, da in der Regel eine so genannte sekundäre Wundheilung erfolgt. Aus diesem Grunde sollte immer frühzeitig eine Operation in Erwägung gezogen werden. Das Rauchen sollte eingestellt werden.

Die Behandlung erfolgt anhand der Leitlinien, die die Chirurgischen Fachgesellschaften erstellt haben, und die im Internet frei zugänglich sind.