End- und Dickdarm-Zentrum Essen

Dr. A.Ommer / Dr. C.Schmidt / Dr. T.Rolfs

Fachärzte für Chirurgie und Viszeralchirugie,
Koloproktologie (EBSQ), Proktologen

Der Morbus Crohn ist  eine chronische verlaufende entzündliche Erkrankung, die alle Teile des Verdauungstraktes betreffen kann. Für die Proktologie ist insbesondere die Entzündung des Enddarmes mit den daraus resultierenden Komplikationen wichtig.

Diese Komplikationen sind entweder akute Eiteransammlungen (Abszesse) oder Fistelbildungen. Beim Morbus Crohn sind Fisteln im Enddarm nicht selten. In ca. 15% treten die Fisteln schon vor der eigentlichen Diagnosestellung eines Morbus Crohn auf. Aber auch zu anderen Zeiten können Abszesse und Fisteln auftreten.

Weitere Crohn-veränderungen im Enddarm sind Fissuren, die sich von den Fissuren anderer Genese durch ihre Lage unterscheiden können und entzündliche Schwellungen und Reizungen der Region um den After.

Der Verlauf der Fisteln entspricht nicht immer dem der Fisteln bei Patienten ohne Darmentzündung. Häufig sind die Fisteln verzweigt und haben mehrere Öffnungen zur Haut oder zum Darm. Die Behandlung richtet sich insbesondere nach dem Ausmaß der akuten Entzündung im Bereich des Enddarmes.

Sicher ist jedoch, dass Abszedierungen immer operativ behandelt werden sollten um einer weiteren Zerstörung des Gewebes durch die lokale Entzündung vorzubeugen. Bei einer starken Entzündung und Nachweis einer Fistel wird im Rahmen der Eiterdrainage häufig eine so genannte Fadendrainage eingelegt um ein Wiederaufflackern der Entzündung zu verhindern.

Der Zeitpunkt des operativen Eingriffes bei Fisteln sollte immer in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Gastroenterologen festgelegt werden. Ziel der operativen Behandlung ist immer eine bestmögliche Schonung des Schließmuskels durch entsprechende Schließmuskelschonende Operationsverfahren. Voraussetzung für ein Gelingen der Operation ist ein entzündungsfreier Enddarm. Die operative Behandlung ist anspruchsvoll und gehört in die Hand des erfahrenen Enddarmchirurgen. Insbesondere durch wiederholte Eingriffe steigt die Gefahr der Kontinenzstörung. Gerade bei Crohn-Patienten, bei denen auch bei optimaler Behandlung erneute Eingriffe nicht immer verhindert werden können, muss die Durchtrennung von Schließmuskelanteilen auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

In der wichtigsten deutschen medizinischen Zeitschrift, dem "Deutschen Ärzteblatt" ist aktuell ein Artikel zur Behandlung der Crohn-Fisteln erschienen. Sie finden ihn hier.