Entzündungen des Enddarmes können durch verschiedene Ursachen (virale, bakterielle Infekte) haben. Sie stellen vor allem bei jüngeren Patienten eine häufige Ursache von Blutungen dar. Die Diagnose erfolgt problemlos über eine Enddarmspiegelung und die Therapie mit Medikamenten führt fast immer zu einer schnellen Abheilung. Das Krankheitsbild wird in unserer Praxis häufig behandelt. Enddarmentzündungen können auch bei sexuell übertragbaren Erkrankungen (Chlamydien, Gonorrhoe, Herpes u.a.) auftreten. Dies sollte frühzeitig durch eine spezielle Abstrichentnahme ausgeschlossen werden.
Bei anhaltenden Beschwerden sollte eine Darmspiegelung mit Probeentnahme geplant werden.
Eine Sonderform stellt die Strahlenproktitis dar:
Diese Erkrankung entsteht als Folge der Bestrahlung – z.B. nach Behandlung eines Prostata-, Gebärmutterhals-, Mastdarm- oder Afterkrebses. Dabei entsteht ein Schaden der Schleimhaut, der lebenslang verbleibt. Die typischen Beschwerden sind: Blutungen, starker Stuhldrang, Durchfälle, Schwierigkeiten Stuhlgang zu halten. In einzelnen Fällen können die Blutungen stark sein. Sehr häufig ist die Strahlenproktitis nach der Behandlung des Prostatakarzinoms.
Eine effektive Behandlungsmethode für eine Strahlenproktitis wurde leider bis jetzt nicht entwickelt – meist werden verschiedene Therapieversuche unternommen, z.B. Kortison-Einläufe oder entzündungshemmende Zäpfchen (z.B. „Mesalazin“). Sehr wichtig ist es, auf einen gut geformten, jedoch auch nicht zu festen Stuhlgang zu achten. Hier empfiehlt sich eine ballaststoffreiche Diät. Ggf. können Mitteln wie „Mucofalk“ herangezogen werden, die zur Normalisierung der Stuhlkonsistenz führen. Bei Patienten mit anhaltenden Blutungen kann eine lokale Therapie mit Formalin-Lösung oder eine Koagulation mit einer Schlinge über ein Koloskop ambulant durchgeführt werden.