„Hämorrhoiden hat jeder“

Dieser Satz hat eine fundamentale Bedeutung für das Verständnis von Hämorrhoidalbeschwerden. Hämorrhoiden gehören nämlich zu den wichtigen Bestandteilen des Enddarmes und erst die krankhafte Veränderung führt zum sogenannten “Hämorrhoidalleiden”. Natürlich ist nur in diesem Fall eine Behandlung erforderlich.

Typische Symptome sind Brennen, Juckreiz oder Nässen in der Analgegend sowie hellrote Blutabgänge, die entweder auf dem Stuhl aufgelagert sind oder sich auf dem Toilettenpapier finden. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einem Vorfall des Hämorrhoidalgewebes mit Stuhlschmieren und dem Gefühl der unvollständigen Darmentleerung. Schmerzen sind kein typisches Symptom eines Hämorrhoidalleidens.

Bei den Hämorrhoiden handelt es sich um mit hellrotem Blut gefüllte Gefäßpolster, die zusammen mit innerem und äußerem Schließmuskel für die Abdichtung des Enddarmes nach außen (Stuhlkontinenz!) verantwortlich sind. Die Entwicklung dieser Gefäßpolster erfolgt erst nach dem 10. Lebensjahr, so dass Kinder keine Hämorrhoidenprobleme haben. Das Maximum der Entwicklung ist im 40. bis 50. Lebensjahr erreicht.

Die Ursache der krankhaften Veränderungen der Hämorrhoiden, das sogenannte Hämorrhoidalleiden, besteht in einer Abflussstörung des Blutes aus dem Hämorrhoidalgefäßgeflecht. Ursächlich ist hier u.a. eine Druckerhöhung im Schließmuskel- und Analbereich. Verantwortlich hierfür sind angeborene oder erworbene Bindegewebsschwäche aber auch die Lebensgewohnheiten unserer weltlichen Zivilisation. Hierzu zählen mangelnde körperliche Bewegung in Beruf und Freizeit (sitzende Tätigkeit!), eine ballaststoffarme Ernähung mit zu geringen Trinkmengen, ein falsches Stuhlverhalten (Unterdrücken des natürlichen Stuhldranges, starkes Pressen, Abführmittel) und das Übergewicht. Auch in der Schwangerschaft kann es zu Vergrößerungen der Hämorrhoiden kommen.

Veränderungen der Hämorrhoiden findet man bei jeder zweiten bis dritten Person jenseits des 30. Lebensjahres.

In jedem Fall sollte bei Beschwerden im Enddarm ein Arzt aufgesucht werden, da neben den Hämorrhoiden viele andere Erkrankungen ähnliche Beschwerden auslösen können. Insbesondere ist der Ausschluss eines bösartigen Tumors durch eine Untersuchung des Enddarmes und eine Darmspiegelung zwingend erforderlich.

Eine Behandlung ist jedoch nur bei entsprechenden Beschwerden erforderlich. Zur optimalen Planung der Therapie werden vier Stadien unterschieden, gern beraten wir Sie hinsichtlich eines auf Sie persönlich zugeschnittenen Behandlungskonzeptes.